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Video: Atomkraft ist kein Klimaretter

Plakat: Irrweg in der Klimakrise

Atomkonzerne zahlen nicht für Atommüll-Entsorgung03.12.2016

Freude über AKW-Abschaltung

Korbach. Die Bürgerinitiative (BI) lebenswertes Korbach feiert die Abschaltung des dienstältesten deutschen Atomkraftwerkes Grafenrheinfeld in Bayern.

Im Laufe der über 33jährigen Betriebszeit waren 235 "meldepflichtige Ereignisse" aufgetreten; schwere Unfälle zum Glück nicht. Neben dem produzierten Strom fielen aber auch erhebliche Mengen hochradioaktiven Abfalles an, für den es immer noch kein Endlagerkonzept gibt. Derzeit weigert sich die bayerische Landesregierung sogar, ihren Anteil an aus Frankreich und England demnächst zurückkommenden deutschen Atommüll zwischenzulagern.

Mitglieder der BI demonstrieren seit Jahrzehnten gegen die Atomkraftnutzung und haben auch in Korbach schon mehrere Kundgebungen organisiert. Harald Rücker, Vorsitzender der BI: "Ursprünglich hätte der Meiler nach den Ausstiegsvereinbarungen der rot-grünen Bundesregierung und den Atomkonzernen bereits 2014 vom Netz gehen müssen. Doch dann hatte die Regierung Merkel die Laufzeiten für die Kraftwerke um 14 Jahre verlängert, die aber nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima eilig wieder zurückgenommen worden war und zum erneuten Ausstiegsbeschluss geführt hat. Umso erfreulicher ist nun, dass Betreiber EON das Werk ein halbes Jahr eher abschaltet, da sich ein Weiterbetrieb, unter anderem aufgrund der Kernbrennstoffsteuer, wirtschaftlich nicht mehr rechnet."

Der in den nächsten Jahren beginnenden bundesweiten Suche nach einem Atommüllendlager, bei der erfahrungsgemäß strukturschwache Regionen bevorzugt werden, sieht die BI mit Sorge entgegen. Der Druck steigt, da in den verbleibenden acht Atomkraftwerken in den nächsten Jahren noch weiterer Atommüll produziert wird. Die BI fordert deshalb eine frühere Stilllegung der Restmeiler, was ohne Gefährdung der Stromversorgung möglich wäre.

Vom heimischen Stromversorger EWF erwartet die BI, den Konzernen keinen weiteren Atomstrom abzukaufen sondern verstärkt auf regenerativ erzeugte Elektrizität zu setzen.