
Der Boden „Im Alten Felde“ ist mehrere Meter tief mit Müll durchsetzt. Foto: Stadt Korbach
Stadt deckt ehemalige Deponie „Im Alten Felde“ für 1,9 Millionen Euro ab
„Das ist der richtige Weg, unserer Verantwortung für die Umwelt gerecht zu werden“, betont Korbachs Bürgermeister Klaus Friedrich am Dienstagabend in der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Umwelt. Die Sanierung der Deponie „Im Alten Felde“ ist für 2012 geplant.
Der Boden „Im Alten Felde“ ist von Müll durchsetzt. Neben Hausmüll aus Plastik und Glas förderten die Untersuchungen auch speziell zu entsorgenden Müll wie Autoreifen ans Tageslicht. „Wir haben auf der gesamten Fläche Bodenproben genommen“, berichtet Iris König, zuständig für Umwelt- und Naturschutz im Korbacher Rathaus, den Mitgliedern aus Magistrat und Ausschuss. Auf rund 24 000 Quadratmetern zwischen der Bundesstraße 251 und der Raiffeisenstraße hatte die Stadt von 1962 bis 1968 eine Hausmülldeponie betrieben. Laut König sind etwa 70 000 Kubikmeter Müll drei bis fünf Meter hoch geschichtet. Eine Gefahr für die Bürger durch den mit Müll durchsetz-ten Boden besteht nach Angaben der Abteilungsleiterin nicht. Die Untersuchungen des Grundwassers haben jedoch an einer der zehn Messstel-len „Werte über dem Schwellenwert“ ergeben. „Das heißt in unserem Fall allerdings nicht, dass das Grundwasser belastet ist, sondern das Sickerwasser“, stellt die Fachfrau klar.
„Kosten sind förderfähig“
Damit die Gefahr künftig gebannt ist, fordert das Regierungspräsidium die Sanierung. „Wir haben mehrere Varianten geprüft“, erläutert Iris König. Eine fachgerechte Entsorgung des Mülls würde die Stadt jedoch rund zehn bis zwölf Millionen Euro kosten. „Den größten Kosten-Nutzen-Effekt hat eine Abdeckung der Deponie“, hebt die Expertin hervor. Eine insgesamt 1,70 Meter dicke Schicht, zum Beispiel aus Ton und Erde, soll dafür sorgen, dass sich kein Sickerwasser mehr bildet, das die Schadstoffe auswäscht. Der Sanierungsplan steht laut König bereits: Die Korbacher erwarten in Kürze die Genehmigung. Ende des Jahres wollen sie das Projekt ausschreiben und 2012 umsetzen. Als Gewerbegebiet wird die Fläche dennoch nicht ausgewiesen, antwortet Friedrich auf Anfrage von Bernd Richter-Schluckebier (FDP).Die Gesamtkosten sind mit 1,9 Millionen Euro veranschlagt. Enthalten sind Kosten zur Kontrolle der Abdeckung in den nächsten 30 Jahren. „Die Kosten sind förderfähig“, ergänzt Stadtentwickler Thorsten Peper. Fördergelder bekommt die Stadt, weil sie ihre Altlasten rechtzeitig zur Untersuchung im Rahmen des landesweiten „Altlastenabschlussprogramms“ angemeldet hatte.
Keine weiteren Gefahren
Dazu zählten laut König 14 „Altlasten-Verdachtsstandorte“ in der Wasserschutzzone II und III. Außer im „Alten Felde“ habe die vom Land finanzierte Untersuchung keine Umweltgefährdung ergeben, betont die Fachfrau. Bürgermeister Friedrich ergänzt: „Es war richtig, die Altlasten aus einer Zeit, in der ein anderes Umweltbewusstsein herrschte, frühzeitig aufzuarbeiten.“
WLZ 22.09.2011
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