BI lebenswertes Korbach

Kommentar von Annegret Bernhardt

Leserbriefe >>

Wie sich die Fakten gleichen.

Im Kleinen: In Korbach soll ein Müllheizkraftwerk entstehen, die Bürger lehnen sich auf, haben Angst vor Umweltverschmutzungen und daraus resultierenden Krankheiten.

Ihre Bedenken werden unter der Prämisse der Wirtschaft beiseite gewischt: Die Arbeitsplätze bei Conti sind wichtiger als die Gesundheit. Daher entscheidet sich die Stadtverordnetenversammlung nicht dafür, im Vorfeld des Baus der Anlage ein toxikologisches Gutachten erstellen zu lassen.

Im Großen: Der hessische Umweltminister Dietzel plant eine Änderung des Umweltgesetzes, die viele Einschränkungen im Naturschutz vorsieht. Streuobstwiesen, Trockenmauern und Hecken, die dem Landschaftsschutz dienen, wären dann nicht mehr geschützt. Umweltverbände wie der BUND werfen dem Minister vor, die natürlichen Lebensgrundlagen kurzsichtigen Wirtschaftsinteressen zu opfern.

Grüner Blödsinn? Oder ernsthafte und berechtigte Angst vor dem, was uns da wieder „von oben" beschert wird? Viele Bürger sind einfach erbost über das Verhalten der Politiker. Ob im Kleinen oder im Großen, man behandelt sie von oben herab. Ihre Ängste werden nicht ernst genommen. Wie sonst ist zu verstehen, dass auf öffentlichen Terminen lächelnd beschwichtigt und versprochen wird, die Bedenken ernst zu nehmen, um sich dann im entscheidenden Moment doch dagegen zu stellen.

Egal ob Stadtverordnetenversammlung, Land- oder Bundestag, die Menschen im Land fühlen sich immer mehr übergangen. Und sie beginnen, sich wichtige Fragen zu stellen.

Wie diese: Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger. Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen. Und Volksvertreter?

Zurück Drucken

© BI lebenswertes Korbach e.V.
powered by G. Wagner, Korbach

Konzeption und technische Realisierung: intwerb.de