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Kreis verhindert Ursachenforschung

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Zu den Atemwegserkrankungen in der Region

Es ist unfassbar. Der Kreis will erst weitere Untersuchungen vornehmen lassen, um herauszufinden, ob es eine erhöhte Rate an Atemwegserkrankungen bei Kindern gibt. Haben diese Kreistagsabgeordneten ihre selbst in Auftrag gegebene Kinderstudie von Prot Ranft nicht gelesen oder war ihnen einfach das Ergebnis nicht genehm? Diese Studie war ja nicht der erste Hinweis auf eine problematische Luftqualität in Korbach. Auch die Flechtenstudie und die Schuleingangsuntersuchungen deuteten auf erhöhte Luftschadstoffe hin. Und diese wurden in einer Zeit durchgeführt als die Müllverbrennungsanlage der MVV noch gar nicht in Betrieb war. Vermutlich ist die Luft in Korbach seitdem auch nicht besser geworden.

All das müsste doch Grund genug sein, sofort mit der Ursachenforschung zu beginnen, um Schadstoftquellen zu erkennen und die Emissionen zu reduzieren. Niemand wäre dafür besser geeignet als die vom Runden Tisch vorgeschlagenen Toxikologen und Umweltmediziner. Alle Fraktionen des Kreistages (mit Ausnahme Republikaner) und der Stadt Korbach sowie Bürgerinitiative, Ärztenetz und Continental hatten sich nach intensiver Diskussion auf diese Empfehlung geeinigt. Aber der Kreisausschuss setzt sich einfach über das Votum des Runden Tisches hinweg.

Da stellt sich für mich doch die Frage nach dem notwendigen Sachverstand. Das erwähnte Gutachten der Conti kann dafür jedenfalls nicht herhalten. Auch wenn alle (welche?) Grenzwerte von Conti unterschritten werden, heißt das ja noch lange nicht, dass die Korbacher Luft gesund ist. Außerdem weist der Gutachter auf andere, noch bedeutendere Schadstoffquellen hin (welche?). Das Gutachten der Conti verlangt nach dringender Aulklärung, die ein Toxikologe hätte geben können. Und was tut der Kreis? Verantwortungsvolle Gesundheitsprävention sieht anders aus.

Franz Kirchner

November 2009

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