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Minister pfeift Niederstraßer zurück!

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Atemwegserkrankungen: Banzer pfeift Niederstraßer zurück

Eine Schlappe für Peter Niederstraßer: Der hessische Gesundheitsminister Jürgen Banzer (CDU) pfeift den Ersten Kreisbeigeordneten in Sachen Atemwegserkrankungen zurück. Die vorgelegten Daten der Kassenärztlichen Vereinigung seien aus fachlicher Sicht als wenig belastbar einzustufen, um verlässliche Aussagen über mögliche Auffälligkeiten von Atemwegserkrankungen bei Kindern in Korbach zu erhalten, so der Minister in einem Brief an Niederstraßer. Der hatte aus den Zahlen der KV gefolgert, dass keine weiteren Untersuchung mehr nötig seien.

Gerade die versichertenbezogenen Diagnosemeldungen bedürften bei einer "anderweitigen Zweck- und Nutzungsbestimmung" einer umfassenden Prüfung auf Validität sowie Plausibilität und Vergleichbarkeit. "Dies lässt sich für mich aus den überlassenen Daten und deren Auswertungen allerdings nicht erschließen", zweifelt Banzer die Aussagekraft der Auswertung an.

Die vorgelegten Daten nähmen ausschließlich auf die Gesamtbevölkerung und nicht auf die Gruppe der Kinder Bezug. "Insofern ist Ihre Schlussfolgerung nicht verständlich, nicht die Gruppe der Kinder zu beurteilen, sondern nur die Gesamtbevölkerung zu benennen", so Banzer an Niederstraßer.

Der Erste Kreisbeigeordnete hatte zuvor Forderungen nach weiteren Untersuchungen – etwa Lugenfunktionstests bei Kindern – eine Absage erteilt. Sie seien aufgrund der KV-Zahlen kaum noch zu rechtfertigen: "Wir haben jetzt keine Umfrageergebnisse, sondern Echtzahlen, die von Ärzten gemeldet worden sind", sagte Niederstraßer bei der Vorstellung der Daten im Februar. Die Zahlen seien belastbar, da sie fast die komplette Bevölkerung des Landkreises miteinbezögen.

Banzer bittet Niederstraßer nun zu einem klärenden Gespräch. Der Kreistag hat daraufhin in der Sitzung am Montag seinen Beschluss vom Dezember 2009, die Schul­eingangsuntersuchungen um Untersuchungen zu Atemwegserkrankungen zu erweitern, auf Antrag des Kreisausschusses doch nicht zurückgenommen, wie es ursprünglich geplant war. Zunächst soll das Ergebnis der Runde mit dem Minister abgewartet werden. (lb)

Quelle: wlz-online 26.04.2010

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