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Presseinformation der MVV vom 16. Sept. 2009

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PRESSEINFORMATION
 


Verunreinigter Brennstoff Ursache für erhöhte Quecksilber-Emissionen


IHKW Korbach gibt Ergebnisse der Untersuchung erhöhter Messwerte bekannt / Einträge in die Umwelt laut Gutachten weit unter maßgeblichen Grenzwerten

Die Ursachen für die erhöhten Quecksilber-Messwerte im IHKW Korbach sind geklärt. Nach Auskunft des Betreibers führte ein erhöhter Quecksilbergehalt im Brennstoff zu Quecksilber-Emissionen über den zulässigen Werten.

Mit verantwortlich für die Grenzwertüberschreitung war eine zunächst nicht erkannte Fehleinstellung des Messgeräts für Quecksilber. Als die Überschreitung der Quecksilber-Grenzwerte im Abgas festgestellt wurde, wurde die Brennstoffaufgabe eingestellt und der Kessel heruntergefahren.

Die freigesetzte Menge ist aufgrund der Messbereichsüberschreitung im Zeitraum von 24 Stunden nicht mehr nachvollziehbar. Aus der Untersuchung der Verbrennungsrückstände sowie aus den aufgezeichneten Betriebsparametern kann die Quecksilberkonzentrationen im Abgas jedoch abgeschätzt und bewertet
werden. Eine durch unabhängige Sachverständige durchgeführte Ausbreitungsberechnung kommt zu dem Schluss, dass der Eintrag in die Umwelt höchstens bei einem Zehntel der in solchen Fällen anzuwenden maßgeblichen Grenzwerte gelegen hat. Derzeit werden durch ein vom Regierungspräsidium Kassel beauftragtes Institut Bodenproben analysiert, die eine abschließende Bewertung der Emissionen ergeben soll.

MVV Energiedienstleistungen hat nach sorgfältiger Analyse des Vorganges bereits eine Reihe von Maßnahmen in die Wege geleitet, um den sicheren Betrieb des Kraftwerks in Zukunft zu gewährleisten.

• So wurde der Fehler an dem Quecksilbermessgerät behoben und der Messbereich auf den erforderlichen Bereich erweitert.

• Dadurch ist gewährleistet, dass bei auffälligen Messwerten sofort die Aufgabe von Brennstoff in den Kessel unterbunden wird.

• Gleichzeitig wird die bestehende Abgasreinigung erweitert und mit einer zusätzlichen Hochleistungsdosierung für Aktivkoks als Sicherheitsmaßnahme aufgerüstet. Diese stellt auch bei verunreinigtem Brennstoff sicher, dass die Grenzwerte eingehalten und unterschritten werden.

• Ferner werden die Aufbau- und Ablauforganisation des Kraftwerks optimiert und dokumentiert. Ziel ist eine Zertifizierung, etwa nach DIN ISO 9000.

• Um künftig die Lieferung von minderwertigem oder gar belastetem Brennstoff zu verhindern, wird MVV Energiedienstleistungen die Lieferanten des Brennstoffs von Fachkundigen überprüfen lassen und die Zahl der Anlagen, aus denen der aufbereitete Brennstoff geliefert wird, verringern.

• Eine bessere zeitliche Staffelung der Brennstoff-Anlieferung wird zudem dafür sorgen, dass über die ohnehin vorgeschriebenen Probenentnahmen hinaus weitere Stichproben genommen werden können und die Nachvollziehbarkeit von Lieferungen verbessert wird.

• Da nicht sicher ist, ob und in welchem Umfang Material mit erhöhtem Quecksilbergehalt im Brennstoffbunker gelagert sind, wird der gesamte Inhalt von rund 1000 Tonnen vorsorglich komplett ausgeräumt und in die gesetzlich vorgeschriebenen Entsorgungswege verbracht . Der Betreiber prüft derzeit, ob zur Beweissicherung der Bunkerinhalt gegebenenfalls in einer dafür zugelassenen Sortieranlage auf gefährliche Inhaltstoffe untersucht werden kann.

Die bisherigen Untersuchungen des Rauchgasweges haben keine Hinweise auf erhöhte Gehalte an Quecksilber in der Anlage ergeben. Vor einer Wiederinbetriebnahme wird nun zunächst die ohnehin geplante und anstehende Herbstrevision durchgeführt, die frühestens in der ersten Oktoberwoche abgeschlossen sein wird. Gleichzeitig stimmt der Betreiber des IHKW Korbach derzeit mit den zuständigen Behörden ein detailliertes Konzept für
die Wiederinbetriebnahme des EBS-Kessels nach der Revision ab.

Korbach, 16. September 2009

MVV Energiedienstleistungen GmbH
Luisenring 49
68159 Mannheim
Tel: +49 621 / 290-2636
Fax: +49 621 / 290-2860
Internet: www.mvv-energie.de
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