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Prinzip bleibt das Gleiche

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Conti-Werksleiter zu Ausgliederungsplänen: Standort muss sich so oder so beweisen

KORBACH. Kaum unterm Dach der Schaeffler-Gruppe angekommen, soll die Continental AG aufgeteilt und der Gummi-Bereich aus dem Konzern herausgelöst werden.

Die Pläne, die nach der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am Wochenende bekannt wurden, sorgen erneut für Unruhe im Werk Korbach. Wie soll die Ausgliederung erfolgen, wozu soll sie dienen? Und welche Folgen wird sie für die 3000 Mitarbeiter in der Kreisstadt haben?, fragen sich Beschäftigte und Bewohner.

Auf diese Fragen haben auch Werksleitung und Betriebsrat am Standort noch keine Antworten. Die Entwicklung sei zu frisch. Zunächst sei es aber gut, dass Conti und Schaeffler nun eine Zusammenarbeit vereinbart haben, sagte Werksleiter Lothar Salokat. Nach bisherigen Erkenntnissen soll die Ausgliederung die gesamte Gummi-Sparte (Rubber Group) betreffen. Das würde bedeuten, dass der Standort komplett ausgegliedert werden würde, also mit der zur Rubber Group gehörenden Conti-Reifenferti-gung und der Conti-Tech-Schlauchfertigung.

Ob als Teil des Konzerns oder der Gummi-Sparte(n): „Wir als Werk Korbach müssen uns in jedem Umfeld beweisen", stellte Salokat klar. Es seien die Rahmenbedingungen, die sich veränderten. Das Prinzip bleibe das Gleiche, der Standort Korbach werde sich auch weiterhin gegen andere behaupten müssen.

Verkauf an einen Konkurrenten oder an Investoren, der Gang als eigenständige Gesellschaft an die Börse? Wohin die Ausgliederung des Gummi-Bereichs führen werde, da will sich Salokat an den gegenwärtigen Spekulationen nicht beteiligen. Fest stehe allerdings, dass es um keinen kleinen Betriebsteil geht. Immerhin zähle die Rubber Group insgesamt 70 000 Mitarbeiter.

Überhaupt: Viel drängender als diese Ausgliederungspläne empfindet Salokat die momentan schwache Auftragslage. Noch in den nächsten drei oder vier Monaten sei im Werk Kurzarbeit angesagt. Klar sei bereits, dass der Standort Korbach in diesem Jahr weniger Reifen produzieren werde als im vergangenen Jahr. Salokat: „Und auch da hatten wir im Dezember schon deutlich einbremsen müssen."

Wie es mit der Ausgliederung weitergehe, sei völlig unklar: Sehr wichtig aber sei dem Betriebsrat am Standort, dass - wie bisher geplant - Conti und ContiTech und damit die Arbeitnehmervertretung in Korbach eine Einheit bleiben. Stellvertretender Betriebsratschef Horst Grünzel: „Wenn dies doch zerschlagen werden sollte, dann hätten wir ein echtes Problem."

Von Andreas Hermann

Quelle: HNA vom 27. Januar 2009

 

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