BI lebenswertes Korbach

So nicht Herr Niederstraßer!

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„Theorien auf Laien-Niveau“


Atemwegserkrankungen: Bürgerinitiative kritisiert Niederstraßers Schlussfolgerungen

Scharf ins Gericht geht die Bürgerinitiative (BI) für ein lebenswertes Korbach mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Peter Niederstraßer. Wenn dieser nicht endlich seiner Verantwortung gerecht werde, müsse seine Position und Eignung als Gesundheitsdezernent in Frage gestellt werden, meinte die BI.

Hintergrund ihrer Kritik sind die vor einer Woche vorgestellten Daten der Kassenärztlichen Vereinigung (KV Hessen) zu den Atemwegserkrankungen im Landkreis (wir berichteten). Niederstraßer und andere Politiker seien gut beraten, wenn sie Wissenschaftlern die Interpretation und Messung von Umwelt- und Krankheitsdaten überließen, anstatt „auf laienhaftem Niveau Theorien über irgendwelche Echtzahlen zu verbreiten, die jeder Substanz entbehren“, heißt in einer Pressemitteilung vom Freitag. Nach Ansicht der BI zeigen die KV-Abrechnungsdaten für ein Quartal 2009 kein repräsentatives Bild der Erkrankungsdaten der Bevölkerung.

Die Daten eigneten sich daher nicht zu der Schlussfolgerung, in Korbach seien keine weiteren Untersuchungen notwendig. Gesundheitsdezernent Niederstraßer nutze vielmehr jede Gelegenheit, um die Beauftragung von Toxikologen zu verzögern beziehungsweise zu verhindern und die Brisanz vorhandener Studiendaten durch „eigenmächtige, laienhaften Uminterpretationen oder Sammeln von irrelevanten Daten zu vertuschen“. Niederstraßer gehe es nur um Lobbyarbeit für die Industrie, kritisierte die BI.

Nach Einschätzung der Bürgerinitiative gibt es einige Daten, die eine hohe Schadstoffbelastung in Korbach nahelegen. So habe die Studie von Professor Ranft Verdachtsmomente dafür erbracht, dass in bestimmten Regionen der Kreisstadt die Luftqualität schlecht ist. Auch die Flechtenstudie erbrachte Hinweise auf eine schlechte Luftqualität in den selben Regionen. Und nach Aussage der Professorin Windisch gebe es deutschlandweit keine Stadt vergleichbarer Größe, in der die Luftqualität ähnlich schlecht sei. Wegen der Auflistung von KV-Abrechnungsdaten seien diese gravierenden Hinweise und Verdachtsmomente nicht einfach vom Tisch zu wischen.

Weitere Analysen gefordert

Die BI werde nicht nachlassen, „diese fadenscheinige Fehlinformation immer wieder transparent zu machen.“ Sie fordert, dass die vom Runden Tisch ausgewählten Toxikologen endlich den Auftrag erhalten, die vorhandenen Umwelt- und Krankheitsdaten zu sichten und zu bewerten. Unter Anleitung der Toxikologen müsse dann umgehend die Planung weiterer Untersuchungen erfolgen. (aha)

Quelle: HNA vom 20.02.2010

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