BI lebenswertes Korbach

Stadt will Beteiligung prüfen

Presse 2006 >>

Heizkraftwerk bei Conti - toxikologisches Gutachten

KORBACH (r). Vor dem Bau des geplanten Heizkraftwerks für Conti will sich die Stadt möglicherweise an einem toxikologischen Gutachten beteiligen.

Eine Bürgerinitiative hatte zuletzt erhebliche Kritik an der Planung fürs das Heizwerk geäußert, insbesondere an der vorgesehenen Filtertechnik.

In dem Heizkraftwerk soll „Ersatzbrennstoff" aus aufbereitetem Müll verfeuert werden. Conti-Werksleitung und der Kraftwerksbetreiber MW Energie (Mannheim) betonten mehrfach, das Vorhaben berge keine Gefahr. Es werde nach den strengen Richtlinien des Gesetzes gebaut.

Bei Bewohnern gab des dennoch Sorge. Eine Bürgerinitiative kritisierte insbesondere die geplanten Abgasfilter: Die entspreche nicht dem wirksamsten Stand neuer Technik. Zudem forderte die Bürgerinitiative zusätzliche Gutachten über Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.

Zur aktuellen Diskussion um das Heizkraftwerk nahm Bürgermeister Klaus Friedlich gestern erneut Stellung. Er betonte, dass die Stadt alles daran setze, um den Standort Continental und die über 3000 Arbeitsplätze in Korbach dauerhaft zu sichern. Die jüngsten Investitionen, insbesondere für das Conti-Logistikzentrum (wir berichteten), seien „ein eindeutiger Beleg für diese erfolgreiche Korbacher Wirtschaftspolitik".

Zugleich ging der Rathauschef auf „Ängste und Sorgen der Bevölkerung" ein: Er nehme dies sehr ernst. Beispiele seien die „Korbacher Sicherheitspolitik" oder die Diskussionen gegen
weitere Mobilfunkantennen. „Es gibt nichts Wichtigeres als die Gesundheit der hier lebenden Korbacherinnen und Korbacher", bekundete Friedrich mit Blick auch auf das Heizkraftwerk.

Er habe deshalb der Stadtverwaltung den Auftrag gegeben zu prüfen, „wieweit die Stadt Korbach bei der Frage der Erstellung beispielsweise eines toxikologischen Gutachtens Hilfe leisten" könne. Laut Rathauschef sei etwa auch eine Kostenbeteiligung vorstellbar. Die Stadtverwaltung untersuche derzeit, welche Kosten bei der Erstellung eines toxikologischen Gutachtens anfallen. „Sollten sich die Kosten im vertretbarem Rahmen halten, kann ich mir eine Beteiligung der Stadt sehr gut vorstellen", erklärte Friedrich.

Bürgermeister Friedrich verstehe sich dabei als „Brückenbauer" zwischen „den verständlichen wirtschaftlichen Interessen unserer Conti, den Interessen der über 3000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie den Interessen der hier lebenden Menschen, die sich um ihre Gesundheit sorgen".

Der Bürgermeister steht „klar zu den Investitionen für das Conti-Logistikzentrum und das geplante Industrieheizkraftwerk". In dieser Sichtweise sehe er sich „durch die Stadtverordnetenbeschlüsse zu diesem Thema bestärkt". - Das Parlament hatte indes auch bekundet, dass Conti die bestmögliche Filtertechnik für das Kraftwerk einsetzen soll.

Quelle: WLZ vom  29. April 2006

Zurück Drucken

© BI lebenswertes Korbach e.V.
powered by G. Wagner, Korbach

Konzeption und technische Realisierung: intwerb.de