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KORBACH/BERNDORF. Das Korbacher Trinkwasser ist nicht mit leichtflüchtigen, halogenierten Kohlenwasserstoffen belastet. Das erklärt Heike Bayerköhler, Pressesprecherin des Wasserversorgers Energie Waldeck-Frankenberg (EWF) auf Anfrage unserer Zeitung. Das Rohwasser in der Wassergewinnungsanlage Teichmühle bei Berndorf sei belastet -seit Anfang der 90er-Jahre schon. Die Krebs erzeugenden Schadstoffe werden jedoch seit dem Frühsommer 2001 von Aktivkohlefiltern aus dem Wasser herausgefiltert (wir berichteten damals). Vor fünf Jahren war die Schadstoffkonzentration aus bislang nicht bekanntem Grund extrem gestiegen, dann aber wieder gefallen. Der Kieler Toxikologe Dr. Hermann Kruse hatte am Donnerstagabend über die Belastung des Wassers berichtet. Zusammen mit Vertretern der Bürgerinitiative (BI) für ein lebenswertes Korbach hatte er das Altlastenkataster beim Regierungspräsidium eingesehen. Kruse referierte am Donnerstag auf Einladung der BI im Zusammenhang mit dem geplanten Müllheizkraftwerk bei der Conti AG über Schadstoffmessungen (wir berichteten). Dr. Kruse berichtete über die Belastung des Wassers, das unter anderem Perchlorethylen - das früher in Reinigungen verwendet wurde - Trichlorethylen, Toluol - ein Lösungsmittel in Farben - und Xylol im Rohwasser der Anlage Teichwiese nachgewiesen wurden. Und zwar in Konzentrationen, die "erschreckend Das sagt auch Stefan Schaller, Geschäftsführer der EWF. Die aktuellen Messungen haben ergeben, dass das Rohwasser zum Beispiel mit 0,012 Milligramm pro Liter Trichlorethen und Tetrachlorethen belastet ist. Der Grenzwert liege bei 0,01 Milligramm pro Liter. Durch die Aktivkohlefilter werde die Menge des Trichlorethen unter die Nachweisgrenze von 0,001 Milligramm gesenkt - noch geringere Werte könnten die Messgeräte nicht erfassen - und für Tertrachlorethen auf 0,007. Von acht Korbacher Trinkwassergewinnungsanlagen gebe es nur in der Teichmühle diese Belastung. Regelmäßige Analysen des Umwelt- und Hygieneinstituts in Marburg stellten sicher, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Wasser fließt kreuz und quer Das Problem im Korbacher Untergrund ist, dass das „Wasser kreuz und quer fließt", sagt Jürgen Weber, stellvertretender Pressesprecher des Regierungspräsidiums (RP). Es sei deshalb nicht möglich gewesen, die Herkunft der Krebs erzeugenden Stoffe im Grundwasser herauszufinden. Das RP, das für die Altlasten zuständig ist, habe 180 Stellen kartiert, von denen Schadstoffe ausgehen könnten. 20 stillgelegte Betriebe wie Deponien oder Tankstellen hat das RP untersuchen lassen - ohne die Quelle der Wasserverunreinigung zu finden. Weber: „Aus den uns bekannten Schadenquellen kommen sie nicht." Von Ingo Happel-Emrich Quelle: HNA vom 26. Juli 2006 Zurück![]() |
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