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Bürgerinitiative stellt Forderungskatalog zur Müllverbrennung vor

KORBACH - Einen eigenen Anforderungskatalog betreffend den Umweltschutz beim Bau einer Müllverbrennungsanlage in Korbach hat die „Bürgerinitiative für ein lebenswertes Korbach" (Bl) in der vergangenen Woche den Bürgern vorgestellt.


Das Papier wurde vom „Umweltnetzwerk: Büro für Umweltfragen" aus Siek erarbeitet, das sich im Vorfeld mit den vom Betreiber abgegebenen Unterlagen zur Bauanfrage („Scoping") beschäftigt hat. Ziel des Anforderungskataloges war es, die Rahmenbedingungen der Antragsunterlagen zum geplanten Kraftwerk so zu erhöhen, dass ein höchstmaß an Umweltschutz für die Bevölkerung der Region ermöglicht wird.

Dabei wurde festgestellt, dass die gesetzlich festgelegten Grenzwerte etwa von Stickoxiden oder Schwefeloxiden nach dem Emissions-Schutzgesetz von anderen Anlagen (zum Beispiel in Kiel) bereits deutlich unterschritten werden. Diese niedrigeren Werte seien somit auch für Korbach erreichbar und wünschenswert.

Das Regierungspräsidium (RP) in Kassel, das die Anlage genehmigen muss, hat in Korbach bereits einen erhöhten Toluol-Ausstoß festgestellt. Toluoldämpfe wirken in hoher Konzentration narkotisch und reizen die Augen und die Atemwege. Im Forderungskatalog wird daher empfohlen, einen neutralen Toxikolgen ins das Verfahren einzubeziehen. Dieser sollte Schadstoffwerte vor Ort ermitteln und feststellen, welche Belastungen für die Gesundheit bereits bestehen. Von den Gutachtern des Antragstellers ist jedoch geplant, auf die Ermittlung eigener Daten vor Ort weitgehend zu verzichten und sich stattdessen auf Messungen aus anderen Gegenden und Regionen zu stützen.

Der Forderungskatalog, der noch weitere Schwachstellen in den Scopingunterlagen auflistet, wurde vom Aktionsbündnis (BI, Nabu, BUND und Bündnis90/Die Grünen) bereits an das RP in Kassel weitergeleitet. In den kommenden Tagen soll es auch an alle Parteien in Korbach verschickt werden. Einhellig meinten die Bürger, die zur Vorstellung des Katalogs ins Hotel Goldflair gekommen waren, dass sich bisher zu wenige Stimmen aus den politischen Parteien zum Thema geäußert hätten. Eine weitere Diskussion sei dringend notwendig.

Weitere Informationen zum Thema Müllverbrennungsanlage gibt es über die Internetseite der Bl, www.bi-muellverbrennung-korbach.de. Hier können sich Interessierte auch den Forderungskatalog für ein geringes Entgeld bestellen. (red)

Eder-Diemel-Tipp vom 13. Mai 2006

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