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Warten auf solide Daten

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Bürgermeister kritisiert die vorzeitige Diskussion um meteorologisches Gutachten

KORBACH. Noch bevor die Ausarbeitung richtig vorliegt, sorgt ein meteorologisches Gutachten für die Stadt Korbach für erhebliche Diskussionen. Der Bürgermeister hat gestern die von Dr. Peter Koswig angestoßene Debatte um überdurchschnittlich häufige Inversionswetterlagen in der Kreisstadt kritisiert.

Klaus Friedrich in Richtung des Ärztenetz-Vorsitzenden und Mitgliedes im Aktionsbündnis: „Man sollte besser darauf warten, bis die soliden Daten des Gutachtens vorliegen."

300 Tage Käseglocke?

Nach Einsichtnahme hatte Mediziner Koswig die Ergebnisse des vom Deutschen Wetterdienstes (Offenbach) erstellten Gutachtens als brisant eingestuft - vor allem mit Blick auf das im Bau befindliche Müllheizkraftwerk (wir berichteten). Nach seinen Anga-
ben zeige die Ausarbeitung, dass in Korbach an bis zu 300 Tagen im Jahr eine Inversionswetterlage vorherrsche. Weil dann wärmere Luftschichten über kälteren, bodennahen Luftschichten liegen, bildet sich eine Sperrschicht, die Schadstoffe wie unter einer Käseglocke festhält.

Inhaltlich wollte Bürgermeister Friedrich gestern darauf nicht eingehen. Das Gutachten liege lediglich als Entwurf vor. So seien darin etwa Zahlendreher enthalten, die noch mit der Gutachterin geklärt werden müssten.

Prinzipiell stellte Friedrich aber gegenüber unserer Zeitung klar, dassdie Stadt Anfang 2007 das meteorologische Gutachten nicht inZusammenhang mit der Genehmigung oder mit dem Bau desMüllheizkraftwerks in Auftrag gegeben habe. Vielmehr hätten dazu dieSchäden Anlass gegeben, die in Korbach das Jahrhunderthochwasser am 7.Juli 2006 sowie der Sturm Kyrill am 18. Januar 2007 anrichteten

„Wir befinden uns im Klimawandel", ist Friedrich überzeugt. Vom Gutachten erhoffe sich die Stadt Antworten auf folgende Fragen: Wie sind die Klimaprognosen? Was ist zum Schutz der Bevölkerung zu tun? Welche baulichen Maßnahmen sollten/müssten in Angriff genommen werden -etwa zum Hochwasserschutz?

Vorstellung im Februar

Die Kritik an der bisherigen Nicht-Veröffentlichung der Ergebnisse wies der Bürgermeister zurück. Friedrich kündigte an, das meteorologische Gutachten im Februar in den städtischen Gremien vorzustellen. Zudem werde die Ausarbeitung im Rathaus für Interessierte einsehbar sein.

Von Andreas Hermann
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Quelle: HNA vom 16. Januar 2008

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