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Wolfgang Lehmann: Atemwegserkrankungen

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Wolfgang Lehmann, Fischerweg 6, 34497 Korbach

Leserbrief zur Kinderstudie über Atemwegserkrankungen in Korbach

Vielen Dank an den Kreisausschuss, dass er den bei Schuleingangsuntersuchungen schon seit Jahren festgestellten gehäuften Atemwegserkrankungen bei Korbacher Kindern durch eine wissenschaftlich fundierte Studie nachgegangen ist, nachdem das Regierungspräsidium sie bei der Genehmigung des Müllheizkraftwerkes als nicht gesichert unbeachtet ließ.

Auch wenn es Besorgnis erregend ist, dass nicht nur in Korbach, sondern auch in Frankenberg und Gemünden deutlich höhere Zahlen an Atemwegserkrankungen festgestellt wurden als bei den meisten vergleichbaren Studien innerhalb Deutschlands, so ist aufgrund weiterer Untersuchungsergebnisse eindeutig, dass wir es in Korbach mit spezifischen Verhältnissen zu tun haben. Beachtet werden muss dabei jedoch, dass es auch in Frankenberg wie in Gemünden chemische bzw. Kunststoff verarbeitende Industrie gibt.
Die kürzlich vorgelegte Flechtenuntersuchung für die Großgemeinde Korbach hat große Unterschiede in der Luftgüte nachgewiesen. Während die Wissenschaftler den waldreichen Ortsteilen im Westen wie Eppe, Hillershausen und Alleringhausen beste Luftgüte attestieren, wird im östlichen Teil der Kernstadt mit dem Schulzentrum und mehreren Kindergärten nur noch geringe Luftgüte festgestellt. Ausgerechnet zu zwei Rasterfeldern unmittelbar östlich der Conti konnten nach Angabe der Untersucher keine gesicherten Ergebnisse vorgelegt werden!

Als Ursache für die geringe Luftgüte nennen die Gutachter Industrie und Verkehr, zusätzlich werden übermäßige Düngeeinträge durch die Luft aufgeführt. die Lage von Korbach in einer Mulde führt bei austauscharmen Wetterlagen zusätzlich zur Anreicherung von Schadstoffen im Stadtgebiet. Es ist deshalb unhaltbar, die Häufung von Atemwegserkrankungen in Korbach - abgeschwächt auch in Frankenberg und Gemünden - auf ganz Waldeck-Frankenberg zu übertragen. Dies kommt praktisch einem Rufmord an unseren Tourismuszentren gleich.

Luftuntersuchungen in unseren Kurorten belegen deren gute Luftqualität. Von der zusätzlich im Nationalpark eingerichteten Messstation wurden erst kürzlich beste Ergebnisse veröffentlicht.

Die Ergebnisse der Studie über gehäufte Atemwegserkrankungen bei Korbacher Kindern sind auch deshalb so alarmierend, weil sie sich auf weitere Risikogruppen wie z.B. Senioren übertragen lassen.

Wir können uns jetzt keine lange Debatten mehr leisten, ob die ermittelten Prozentsätze bei den relativ geringen Kinderzahlen bis auf das Komma belastbar sind, es wird stattdessen höchste Zeit, dass der Gesundheit der Korbacher Bevölkerung wirklich höchste Priorität eingeräumt wird!

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