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Zweifel an Informationspolitik des Korbacher Conti-Werkes

Presse 2006 >>

Zweifel an der Informationspolitik des Korbacher Conti-Werkes äußern diese Leserbriefschreiber:

Sehr geehrter Herr Salokat,

Ihr Unternehmen verweigert die Herausgabe der aktuellen Messergebnisse der Schadstoffemissionen des Continental Werkes Korbach.

Die Werksleitung der Conti hat vor der Korbacher Stadtverordnetenversammlung am 31.05. massiv in das demokratische Abstimmungsverhalten eingegriffen. Auf Nachfrage wurde uns mitgeteilt, dass Sie einige Stadtverordnete im Vorfeld angerufen, unter Druck gesetzt und damit gezielt den Beschluss einer Schadstotff-Vorbelastungsuntersuchung verhindert haben.

Offensichtlich plant der Anlagenbetreiber, entgegen öffentlicher Beteuerungen, einen vorgezogenen Baubeginn.

Wir sehen mit Erstaunen, dass sehr kurzfristig agiert werden kann und trotz Denkmalschutzauflagen bereits Häuserabrisse vorgenommen wurden.

Das alles steht im krassen Widerspruch zu den Hochglanzankündigungen des Continentalkonzerns im Internet. Dort wird unter der Rubrik Umweltschutz behauptet: „Wir kommunizieren offen über Planungen und Aktivitäten mit Öffentlichkeit, Behörden und Organisationen, alle unsere Mitarbeiter sind zur Einhaltung dieser ESH-Leitlinien verpflichtet".

Wir stellen hiermit fest, dass Sie als Werksleiter gegen diese vom gesamten Conti-Vorstand unterschriebenen Leitlinien verstoßen haben. Ihr ehemaliger Umweltschutzbeauftragter, Herr Hardegen, hat in mehreren öffentlichen Versammlungen gesagt, die Ergebnisse der laufend durchgeführten Schadstoffmessungen im Korbacher Werk könnten jederzeit von den Bürgern eingesehen werden. Das ist nicht der Fall.

Ihr persönliches Engagement, Druck auf die öffentlichen Entscheidungsträger auszuüben, lässt beim Betrachter nur den Schluss zu, dass es bereits erhebliche Schadstoffbelastungen durch das Werk Korbach gibt.

Niemand in dieser Stadt möchte den Standort des Continental-Werkes in Gefahr bringen. Der Bau einer Müllverbrennungsanlage mitten in der Innenstadt Korbachs rechtfertigt aber die Forderung nach der besten Filtertechnik, wie sie z. B. in der MVK Kiel, der MVA Europark und der MVA Bielfeld eingesetzt wird.

Wir fordern Sie auf, Ihre Schadstoffmessergebnisse offen zu legen und weitere Aktivitäten zur Verhinderung der Vorbelastungsuntersuchung zu unterlassen!


Dr. Julia Günther-Pusch,
Harald Rücker,
Martin Weltecke,
Korbach

Quelle: Eder-Diemel-Tipp vom 17. Juni 2006

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