Atomkraftgegner fordern schnellere AKW-Abschaltung16.03.2017

Korbach. Dem Aufruf der Bürgerinitiative (BI) lebenswertes Korbach zu einer Anti-Atom Mahnwache anlässlich des 6. Jahrestages der Atom-Katastrophe von Fukushima am 11. März, folgten rund 50 Atomkraft-GegnerInnen in die Korbacher Fußgängerzone.



Korbach. Dem Aufruf der Bürgerinitiative (BI) lebenswertes Korbach zu einer Anti-Atom Mahnwache anlässlich des 6. Jahrestages der Atom-Katastrophe von Fukushima am 11. März, folgten rund 50 Atomkraft-GegnerInnen in die Korbacher Fußgängerzone.

BI-Sprecher Dr. Peter Koswig wies auf die dramatische Kostenentwicklung durch die Havarie der japanischen Atomkraftwerke hin.

`Der Super-GAU von Fukushima zeigt, dass die Kosten bei einem Unfall unkalkulierbar und immens hoch sind`, sagte Koswig. Nach einer aktuellen Berechnung des japanischen Wirtschaftsministeriums würden sich die Kosten auf etwa 180 Milliarden Euro summieren, so Koswig weiter.

Diese Kosten beziehen sich nur auf materielle Schäden. Gesundheitskosten seien in der Rechnung nicht erfasst.

Die deutschen Atommeiler sind mit nur 2,5 Milliarden Euro versichert.

Wer B sagt, muss auch C sagen

Die Demonstranten forderten auch ein schnelleres Abschalten der derzeit noch acht in Deutschland laufenden Atomkraftwerke.

Insbesondere wollen sie die schnelle Abschaltung des Reaktorblöcke im Atomkraftwerk (AKW) Gundremmingen bei Günzburg an der Donau.

Dort laufen derzeit noch zwei AKWs, die als Siedewasserreaktoren vom gleichen Typ wie die AKWs in Fukushima sind.

Experten halten das AKW Gundremmigen für das gefährlichste in Deutschland.

Block B wird nach dem deutschen Atomausstiegsplan Ende des Jahres abgeschaltet.

Block C soll hingegen noch vier Jahre länger laufen - trotz massiver Sicherheitsprobleme.

Dr. Koswig informierte die Teilnehmer auch über die neu geplante Endlagersuche.

Sie soll ergebnisoffen sein, jedoch hegen Skeptiker Zweifel, da der Standort Gorleben, in den schon sehr viel Geld investiert wurde, von der Suche nicht ausgenommen ist.

Positiv bewerten die Atomkraftgegner, dass keine Gesteinsart ausgeschlossen wurde und somit erstmals auch Granit für ein Endlager in Frage kommt.

Dagegen hatten sich die Freistaaten Bayern und Sachsen bis zuletzt erfolglos gewehrt.