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Radverkehr: Schlecht-schlechter-Korbach11.04.2019

Kreisstadt im Ranking ganz hinten

Korbach. Am Dienstag hat Verkehrsminister Scheuer die Ergebnisse des bundesweiten „Fahrradklima-Tests 2018“ vorgestellt. Bei der vom ADFC und dem Ministerium beauftragten Studie ist erstmals auch die Kreisstadt im Ranking vertreten. Mit einer Gesamtnote von 4,32 findet sich Korbach im Bundesvergleich der Städte mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern auf Platz 279 von 311.

Im Hessenvergleich landet Korbach abgeschlagen auf Platz 63 von allen 68 beurteilten Städten.

AUSWERTUNG
Stadtgrößenklasse: 20.000-50.000 Einwohner - Korbach (PDF-Datei)

Für die Korbacher BI für ein lebenswertes Korbach kommen die schlechten Ergebnisse nicht überraschend. Seit über zwanzig Jahren liegen der Stadtverwaltung eine Reihe von dringlichen Verbesserungsvorschlägen für den Radverkehr vor. Davon ist auch nach so langer Zeit das Wenigste umgesetzt. Insbesondere auf den Hauptstraßen wie der Briloner Landstraße, der Arolser Landstraße und der Heerstraße ist die Situation gefährlich. Viele Eltern haben Angst, ihre Kinder alleine In Korbach mit dem Rad fahren zu lassen.

Durchweg schlechte Noten gab es in der Befragung für die Bereiche Sicherheitsgefühl, Stellenwert des Radverkehrs, die Fahrradförderung in jüngster Zeit und das Fahren für Alt und Jung. Insbesondere die Familienfreundlichkeit ist unzulänglich. Die vorhandenen Radwege und Radfahrstreifen werden als zu schmal, unzureichend gereinigt und geräumt und mit schlechter Oberflächenqualität bewertet.

Bundesweit hat der Radverkehr einen Anteil von 11 % am Gesamtverkehr. In Korbach ist der Anteil geringer. Zum Vergleich legen die Niederländer mit ihrer fortschrittlichen Radwegeinfrastruktur etwa 30 % der Wege per Rad zurück. „Im Zuge der dringend nötigen Verkehrswende ist eine deutliche Steigerung des Radverkehrs dringlich. Die Bundesregierung plant deshalb eine gesetzliche Stärkung. Entscheidend ist aber die Radwegesituation vor Ort, die in Korbach trotz weniger Verbesserungen auch im Bundesvergleich besonders schlecht abschneidet und der Stadt ein schlechtes Image verleiht. Wir erwarten deshalb vom Bürgermeister und dem Stadtparlament endlich konkrete Maßnahmen. Denn von mehr Radverkehr profitiert die Stadt, das Klima und die Menschen“, so der verkehrspolitische Sprecher der BI, Dr. Peter Koswig.