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... auf glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel - und ist damit einer Forderung der Bürgerinitiative (BI) für ein lebenswertes Korbach zuvorgekommen. Die BI hatte die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche in einem Brief aufgerufen, die nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) "wahrscheinlich krebserzeugenden" Mittel nicht mehr zu verwenden. "Solange die Datenlage nicht eindeutig geklärt ist, sollte die Verwaltung aus gesundheitlichen Vorsorgegesichtspunkten weder ihre Mitarbeiter, noch die Bürger und Tiere einer Gefährdung aussetzen" so BI-Mitglied Dr. Peter Koswig. Gegenüber der WLZ erklärte Bauhofleiter Friedhelm Schmidt, die entsprechenden Unkrautvernichtungsmittel seien bereits am 3. Juli aus dem Verkehr gezogen worden. Zuvor sei das Herbizid in Randgebieten an der Allee durch speziell ausgebildete Mitarbeiter in 2,5-prozentiger Konzentration den Herstellerangaben entsprechend ausgebracht worden. Eine Gefährdung sei somit ausgeschlossen. Die chemische Verbindung Glyphosat steht zunehmend in der Kritik. Die WHO hatte im März dieses Jahres das weltweit am häufigsten eingesetzte Unkrautvernichtungsmittel als "wahrscheinlich krebserzeugend" eingestuft. Zuvor hatte die Organisation die Substanz als unbedenklich eingestuft. Die WHO begründet ihre veränderte Haltung zu Glyphosat unter anderem mit drei Untersuchungen in Kanada, Schweden und den USA: Diejenigen, die mit dem Pestizid in Berührung gekommen waren, hatten den Studien zufolge ein erhöhtes Risiko, am Non-Hodgkin-Lymphom, einer Form von Lymphdrüsenkrebs, zu erkranken. Das Bundesinstitut für Risikoforschung sieht den Sinneswandel der WHO unterdessen als "schwer nachvollziehbar und offenbar nur mit wenigen Studien belegt" an. Die Entscheidung der WHO könne aber noch nicht abschließend beurteilt werden. Quelle: WLZ vom 15. Juli 2015