Das Ärztenetz Waldecker Land begrüßt, dass sich das Hessische Sozialministerium der Forderung nach einer wissenschaftlichen Untersuchung wegen vermutlich erhöhtem Vorkommen von Atemwegserkrankungen bei Korbacher Kindern anschließt.
Einen Baustopp für das Heizkraftwerk in Korbach fordert die Bürgerinitiative für ein lebenswertes Korbach. Das Sozialministerium betone in seinem Schreiben ganz eindeutig, dass eine Vorbelastungsuntersuchung vor Inbetriebnahme der Anlage erfolgen soll.
Das Regierungspräsidium (RP) bleibt dabei: Eine Untersuchung der Korbacher Luft auf Vorbelastung mit Schadstoffen ist nicht notwendig. An der Grundlage für die Genehmigung des Baus und Betriebs des Heizkraftwerkes in Korbach habe sich auch durch das Schreiben des Hessischen Sozialministeriums nichts geändert.
Mit Unverständnis reagiert die FDP auf die Äußerung aus dem Hause von Sozialministerin Lautenschläger. Mit der Forderung nach Baustopp und Widerruf der Genehmigung für das Korbacher Müllheizkraftwerk reagieren die Grünen auf die Erklärung von Sozial-Staatssekretär Gerd Krämer, wonach vor dem Betriebsstart die Schadstoff-Vorbelastung im Raum Korbach untersucht werden müsse (wir berichteten). Bekanntlich sieht das Regierungspräsidium Kassel (RP) dies anders, hat deshalb die Anlage genehmigt. Der offenkundige Widerspruch unter den Landesbehörden entfacht die Diskussion ums Korbacher Müllheizkraftwerk aufs Neue.