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Video: Atomkraft ist kein Klimaretter
Plakat: Irrweg in der Klimakrise
Korbach. Die BI (Bürgerinitiative) lebenswertes Korbach erinnert mit einem Großplakat (Bild) an der B252 in Twistetal-Berndorf an die atomaren Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima. Am kommenden Samstag, den 12. März, veranstaltet die BI um 11.55 Uhr in der Korbacher Fußgängerzone eine Mahnwache um an die Jahrestage der schwersten Reaktorunfälle aller Zeiten zu erinnern. Der Super-GAU von Fukushima jährt sich am 11. März zum fünften Mal und vor 30 Jahren, am 26. April 1986, ereignete sich die Nuklearkatastrophe im russischen Tschernobyl. Nach Weißrussland war Österreich mit 13 Prozent seiner Gesamtfläche weltweit am zweitstärksten von der hohen Cäsium-Belastung vom Tschernobyl-Fallout betroffen, auch radioaktives Jod traf Österreich stark. Anlässlich des 30. Jahrestages der Katastrophe beauftragte die Wiener Umweltanwaltschaft den renommierten britischen Radiologen, Dr. Ian Fairlie, mit einer Aktualisierung seiner Studie `The other report of Chernobyl` zu den gesundheitlichen Folgen der Tschernobyl-Katastrophe. Die Ergebnisse machen die dramatischen Folgen von Atomkraft sichtbar: In Japan ist die Situation auch fünf Jahre nach der Katastrophe noch nicht unter Kontrolle. Eine ganze Region ist unbewohnbar, 100.000 Menschen leben in Notunterkünften, radioaktiv verseuchtes Wasser fließt jeden Tag in großen Mengen ins Meer und verseucht die Fische sowie alle anderen Meereslebewesen. Die Schilddrüsenkrebsrate bei Kindern und Jugendlichen steigt dramatisch an. Ein Ende der Atom-Katastrophe ist nicht absehbar. Trotzdem hat die japanische Regierung dem Druck der Atomlobby schon wieder nachgegeben und dem Wiederanfahren von stillgelegten Atomkraftwerken zugestimmt. In Deutschland laufen derzeit noch acht Atomkraftwerke (AKW). Sie wurden alle staatlich stark subventioniert, sind schon jahrelang steuerlich abgeschrieben und jedes dieser AKWs ist eine Gelddruckmaschine für die Betreiber und Aktionäre. CDU und CSU planen noch Ende diesen Jahres die Brennelemente-Steuer abzuschaffen und somit den AKW-Betreibern weitere 5 Milliarden Euro zu schenken. Erst in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass es bereits im Jahr 2014 im französischen Atomkraftwerk Fessenheim, nah an der deutschen Grenze gelegen, zu einem schweren Zwischenfall kam. Nach einen Wassereinbruch in Schaltschränke war der Reaktor heruntergefahren worden, dazu wurde als Notmaßnahme Bor in das Kühlwasser geleitet. Experten schätzen den Störfall als sehr ernst ein. Bei einem Atomunfall in Fessenheim wären, bedingt durch die bei uns vorherrschende Windrichtung Süd-West, große Teile von Deutschland betroffen. `Im Hochindustrieland Japan gingen trotz der Abschaltung aller AKWs nicht die Lichter aus,` sagt der Vorsitzende der BI Harald Rücker. `Wenn wir die in Paris beschlossenen Klimaziele erreichen wollen, müssen wir unsere Energieversorgung schnell umstellen und weg von den fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien kommen. Die Atomkraft ist ein Auslaufmodell und wird in Zukunft nicht mehr benötigt. Zumal sie große Mengen an radioaktivem Abfall produziert, der noch für tausende von Generationen nach uns eine todbringende Hinterlassenschaft ist,` sagt Rücker. Die BI fordert eine schnellere Umsetzung des Atomausstiegs und die Beibehaltung der Brennelemente-Steuer.